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Wie man Sex mit Atemnot angenehmer gestalten kann

Menschen halten Hände Sex mit Atemnot
Menschen halten Hände Sex mit Atemnot
08.09.2025
Atemnot kann viele Bereiche des Alltags beeinträchtigen – körperliche Aktivitäten, Gespräche, sogar das Schlafen. Doch besonders belastend empfinden viele Menschen mit Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma, dass auch die Intimität darunter leidet. Die gute Nachricht: Ein erfülltes Sexualleben ist auch mit Atemnot möglich – vorausgesetzt, man geht bewusst und offen damit um.

1. Atemtechniken gezielt einsetzen

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist, die eigene Atmung aktiv zu unterstützen. Wer lernt, auch in Momenten körperlicher Anstrengung bewusst zu atmen, kann Atemnot deutlich reduzieren.
  • Zwerchfellatmung: Statt flach in die Brust zu atmen, sollte die Atmung in den Bauchraum gelenkt werden. Das Zwerchfell arbeitet dadurch effektiver, und die Lunge wird besser belüftet.
  • Lippenbremse: Diese Technik ist besonders bei COPD bekannt. Durch die Nase einatmen, dann langsam und kontrolliert durch leicht gespitzte Lippen ausatmen – das stabilisiert die Atemwege und reduziert das Gefühl der Luftnot.
  • Ruhiges, gleichmäßiges Atmen: In erregenden Momenten neigen viele dazu, den Atem anzuhalten oder sehr flach zu atmen. Ein bewusster, ruhiger Atemrhythmus hilft dagegen, Panik und Kurzatmigkeit zu vermeiden.
Tipp: Es kann hilfreich sein, Atemtechniken bereits vor dem Liebesakt in einer ruhigen Umgebung zu üben – alleine oder gemeinsam mit dem Partner.

2. Bequeme Positionen wählen

Einige sexuelle Positionen sind körperlich anstrengender als andere. Wenn Atemnot im Raum steht, sind Stellungen empfehlenswert, die Druck auf Brust und Bauch vermeiden.
  • Seitliche Positionen: Etwa die Löffelchen-Stellung erlaubt Nähe bei minimaler körperlicher Belastung.
  • Aufrechte Positionen: Wenn der Oberkörper erhöht ist, fällt das Atmen leichter – z. B. durch aufrechte Sitzpositionen oder erhöhtes Lagern mit Kissen.
  • Unterstützung durch Kissen: Kissen unter Rücken, Knien oder Hüfte können helfen, bequeme Haltungen zu ermöglichen und die Muskulatur zu entlasten.
  • Hier gilt: Was angenehm ist, ist individuell verschieden – ausprobieren und gemeinsam herausfinden ist der Schlüssel.

3. Energielevel bewusst steuern

Sex kann körperlich fordernd sein, deshalb ist es wichtig, auf die eigenen Energiereserven zu achten:
  • Den richtigen Zeitpunkt wählen: Intimität am besten dann genießen, wenn man sich fit fühlt – z. B. am Morgen oder nach einer Ruhephase.
  • Tempo anpassen: Langsamkeit ist nicht nur sinnlich, sondern auch hilfreich bei Atemnot. Pausen sind erlaubt – oder sogar erwünscht.
  • Flüssigkeitszufuhr sicherstellen: Genug trinken verbessert die Schleimlösung in der Lunge und kann die Atmung erleichtern.
Ein kleiner Spaziergang oder Atemübung vorab kann ebenfalls helfen, den Körper in Schwung zu bringen, ohne ihn zu überfordern.
Atemnot Sex und eine entspannte Umgebung

4. Eine entspannte Umgebung schaffen

Die Atmosphäre spielt eine große Rolle. Wer sich wohlfühlt, entspannt leichter – und atmet freier.
  • Raumklima beachten: Gute Belüftung und angenehme Temperatur fördern das Wohlbefinden.
  • Rituale zur Entspannung: Eine Massage, ruhige Musik oder ein warmes Bad vorab helfen, Stress und Muskelanspannung abzubauen.
  • Ablenkungen vermeiden: Handy aus, Fernseher aus, volle Aufmerksamkeit füreinander – das reduziert äußere Reize und fördert Nähe.

5. Offene Kommunikation mit dem Partner führen

Vielleicht der wichtigste Punkt: Darüber sprechen hilft. Atemnot kann Angst machen – sowohl der betroffenen Person als auch dem Partner. Umso wichtiger ist es, offen über Wünsche, Ängste und Bedürfnisse zu sprechen.
  • Grenzen respektieren: Niemand muss etwas tun, das sich nicht gut anfühlt. Ein „Stopp“ oder „Ich brauche kurz eine Pause“ sollte jederzeit möglich sein.
  • Verständnis stärken: Viele Partner wissen gar nicht, wie sie helfen können. Einfühlsames Erklären kann Unsicherheit auf beiden Seiten abbauen.
  • Intimität neu denken: Nähe bedeutet nicht immer penetrativer Sex. Auch Berührungen, Küssen, gemeinsames Kuscheln oder erotische Gespräche können sehr verbindend sein.

Fazit

Sex trotz Atemnot? Ja – mit Rücksicht, Kommunikation und ein wenig Vorbereitung. Es geht nicht um Leistung, sondern um Verbindung. Einfühlsamkeit, Flexibilität und kleine Anpassungen können viel bewirken. Und wenn Unsicherheiten bleiben, hilft ein Gespräch mit einem Arzt oder Therapeuten, um gemeinsam passende Wege zu finden. Intimität darf und soll trotz gesundheitlicher Herausforderungen Raum im Leben behalten.