Warum Kortikosteroide bei Asthma eine zentrale Rolle spielen

Kortikosteroide und Asthma, Asthma Therapie
Kortikosteroide und Asthma, Asthma Therapie
08.07.2025
Wenn du regelmäßig unter Asthma Symptomen leidest, hast du wahrscheinlich schon einmal Kortikosteroide verschrieben bekommen – meist als Spray oder Pulver zur Inhalation. Sie gehören zu den effektivsten Medikamenten in der Asthmatherapie, werden aber oft mit Unsicherheit betrachtet.

In diesem Artikel erfährst du, wie Kortikosteroide wirken, wann sie sinnvoll sind, und wie du ihre Anwendung sicher in deinen Alltag integrieren kannst.

Mehr zur allgemeinen Asthmatherapie findest du in Asthma-Medikamente & Inhalatoren – was hilft wirklich. Falls du wissen willst, was überhaupt bei einem Anfall passiert, schau in unseren Beitrag Was ist Asthma? Ursachen, Symptome und erste Schritte zur Linderung.
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Bessere Therapie beginnt mit genauer Beobachtung.

Mit der Breathment-App kannst du deine Asthma Symptome regelmäßig erfassen: Wann treten sie auf, wie stark sind sie, wie verändern sie sich über die Woche? Diese Daten helfen dir und deinem Behandlungsteam, zu erkennen, ob z. B. deine Kortikosteroid-Therapie anschlägt oder angepasst werden muss.

Was sind Kortikosteroide?

Kortikosteroide sind synthetisch hergestellte Hormone, die das körpereigene Kortisol nachahmen. Sie wirken stark entzündungshemmend – und genau das ist bei Asthma entscheidend: Denn die Krankheit basiert auf einer chronischen Entzündung der Atemwege.

Wirkung bei Asthma

  • Entzündungshemmung: Die Schleimhäute in den Bronchien schwellen weniger an
  • Reduktion der Schleimproduktion: Weniger zäher Schleim verengt die Atemwege
  • Langfristiger Schutz: Weniger Anfälle, weniger Notfallmedikation

Kortikosteroide helfen also nicht akut – sie beugen vielmehr langfristig Asthmasymptomen vor. Deshalb ist eine regelmäßige Anwendung wichtig, auch wenn du dich gerade „gut“ fühlst.
Inhalierer Asthma, Asthma Therapie

Darreichungsformen

Bei Asthma kommen hauptsächlich inhalative Kortikosteroide (ICS) zum Einsatz, da sie direkt in die Lunge gelangen und dort wirken – mit geringem Einfluss auf den restlichen Körper.

Typische Wirkstoffe:
  • Budesonid
  • Beclometason
  • Fluticason
Es gibt sie als Spray, Pulverinhalator oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen.

In schweren Fällen oder bei akuten Entzündungen kann auch ein kurzzeitiger Einsatz von Kortison-Tabletten notwendig sein. Dies sollte immer ärztlich überwacht werden.

Ist Kortison gefährlich?

Viele Menschen sorgen sich wegen Nebenwirkungen – oft durch Berichte über Kortison in Tablettenform. Inhalative Kortikosteroide wirken jedoch lokal in der Lunge und sind bei richtiger Anwendung sicher und gut verträglich.

Mögliche Nebenwirkungen:
  • Heiserkeit
  • Pilzbefall im Mund (Soor) → deshalb: immer nach der Anwendung den Mund ausspülen
  • Bei langfristiger, hoch dosierter Therapie: ärztliche Kontrolle empfohlen

Wie merke ich, ob das Medikament wirkt?

Anzeichen für eine erfolgreiche Kortikosteroid-Behandlung:
  • Du hast seltener Atemnot oder Husten
  • Du brauchst seltener deinen Bedarfsinhalator
  • Du schläfst besser und wachst nicht mehr wegen Husten auf
  • Dein Peak-Flow-Wert (wenn du misst) verbessert sich

Tipp: Regelmäßige Aufzeichnung deiner Symptome hilft, Veränderungen zu erkennen – idealerweise mit App-Unterstützung.

Therapieerfolg braucht Zeit

Viele Patient*innen erwarten, dass die Wirkung sofort eintritt. Doch Kortikosteroide wirken langsam, aber stetig – meist zeigen sich erste Verbesserungen nach 1–2 Wochen, der volle Effekt kann 4 Wochen oder länger dauern.

Deshalb: Nicht eigenmächtig absetzen, auch wenn du dich besser fühlst.

Kortikosteroide allein reichen nicht immer

In vielen Fällen werden ICS mit anderen Wirkstoffen kombiniert – z. B. mit lang wirksamen Bronchodilatatoren. Ob du beides brauchst, hängt vom Schweregrad deiner Asthmasymptome ab. Besprich das individuell mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Mehr zu den Wirkstoffgruppen findest du in Asthma Trigger – Was löst meine Symptome aus?. Und wie du zusätzlich dein Zuhause entlasten kannst, liest du in Warum dein Zuhause bei Asthma eine große Rolle spielt.