Flugreisen sind auch mit COPD möglich – vorausgesetzt, du bereitest
dich gut vor. Wer an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung
leidet, sollte beim Fliegen mit COPD einige medizinische,
technische und organisatorische Punkte beachten. In diesem Beitrag
erfährst du, worauf es ankommt, wie du dich optimal vorbereitest und
was dir unterwegs hilft.
Bevor du deine Reise buchst, ist ein ärztliches Gespräch unerlässlich.
Denn nicht jede COPD-Erkrankung verläuft gleich – und Flugreisen
stellen besondere Anforderungen an deinen Körper:
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Ist deine Lungenfunktion stabil genug für die verminderte
Sauerstoffsättigung im Flugzeug?
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Wird während des Flugs zusätzlicher Sauerstoff benötigt?
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Welche Unterlagen braucht die Fluggesellschaft?
Zur Abklärung kann ein
Hypoxie-Belastungstest (auch Hypoxietest
genannt) sinnvoll sein. Dabei wird geprüft, wie dein Körper auf den
niedrigeren Sauerstoffgehalt in der Kabinenluft reagiert – und ob eine
Sauerstoffgabe während des Flugs notwendig ist.
Anders als viele denken, ist
eigener Flüssigsauerstoff an Bord
verboten. Falls du zusätzlichen Sauerstoff benötigst, brauchst du
einen
tragbaren Sauerstoffkonzentrator (POC), der für
Flugreisen zugelassen ist – sowie eine Reihe organisatorischer
Schritte:
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Gerät vorab anmelden – je nach Airline mindestens 48 – 96
Stunden vor Abflug
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MEDIF-Formular (Medical Information Form) vom Arzt
ausfüllen lassen
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Akkus mitnehmen – in ausreichender Zahl (Faustregel: 1,5×
Flugdauer)
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Gerätedokumentation ins Handgepäck legen
Achte auch darauf, dass dein Sitzplatz Zugang zu einer Stromquelle
bietet – oder buche entsprechend vorab, falls möglich.
Auch kleine Dinge machen einen großen Unterschied beim
Fliegen mit COPD:
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Wähle einen Gangplatz, damit du dich zwischendurch leichter
bewegen kannst
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Bewahre Medikamente, Inhalatoren und Notfallplan im
Handgepäck auf
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Trinke ausreichend – aber meide Alkohol und koffeinhaltige
Getränke
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Nutze, falls nötig, den
Assistenzservice am Flughafen (z. B. für längere Wege oder
beim Boarding)
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Sei frühzeitig da – vor allem bei internationalen Flügen mit
zusätzlicher Anmeldung
Nach dem Flug solltest du dir ausreichend Zeit zur Erholung geben. Die
Weiterreise – ob mit Zug oder Bus – sollte gut vorbereitet sein. Tipps
dazu findest du im Beitrag:
Mit COPD Bus und Zug fahren – So bleibst du entspannt unterwegs.
Wenn du auch am Urlaubsort auf zusätzliche Sauerstoffversorgung
angewiesen bist, empfehlen wir dir, dich rechtzeitig über mobile
Lösungen und Verleihservices zu informieren:
Mit Sauerstoff in den Urlaub – So gelingt das Reisen mit mobiler
Versorgung
Tipp: Plane möglichst kurze Wege vom Flughafen zur Unterkunft und
informiere dich vorab über die Luftqualität und ärztliche Versorgung
am Zielort.
Fliegen mit COPD erfordert etwas mehr Planung – ist aber mit
ärztlicher Rücksprache, dem richtigen Equipment und digitaler
Unterstützung gut durchführbar. Die Kombination aus Atemtherapie,
Symptomkontrolle und sicherer Transportlösung kann dir helfen, deine
Reise stressfrei und selbstbestimmt zu erleben.
Deine Erkrankung muss dich nicht aufhalten – mit guter Vorbereitung
wird der Flug nicht zur Hürde, sondern zum Start in neue Erlebnisse.