12.01.2024
Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) sind
Krankheiten, die oft zusammen auftreten und als Asthma-COPD-Overlap
(ACO) bezeichnet werden. Die Definition und das Verständnis von ACO
sind jedoch schwierig, weil Patient*innen unterschiedliche Merkmale
haben, verschiedene Kriterien zur Diagnose verwendet werden und die
Behandlungsansätze variieren. Im Folgenden werden wir die Komplexität
von ACO untersuchen und uns die vorgeschlagenen Behandlungsmethoden
ansehen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Bei der Identifizierung von ACO werden Faktoren wie Alter, chronische
Atemwegseinschränkung, Asthmadiagnose und Ergebnisse des
Bronchodilatationstests berücksichtigt. Basierend auf den genannten
Kriterien variiert die geschätzte Prävalenz von ACO (innerhalb der
untersuchten Populationen) erheblich und reicht von 0,5 % bis 15 %.
Diese Diskrepanzen treten aufgrund von Unterschieden in den
untersuchten Populationen, der Schwere der bronchialen Obstruktion und
den angewandten vielfältigen therapeutischen Ansätzen auf.
Hauptsächlich trägt die Tatsache, dass es keine universell anwendbare
Definition gibt, zur Schwierigkeit bei, die klinischen und
prognostischen Auswirkungen von ACO genau zu bewerten.
Es gibt jedoch einige Ansätze für die Diagnose von ACO, die als
praktisch und effektiv erachtet werden, wie die der
Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD)
und der Spanish Respiratory Society (SEPAR). Der SEPAR-Algorithmus
basiert auf Alter, chronischer Atemwegseinschränkung, Asthmadiagnose
und positiven Bronchodilatationstests oder Eosinophilie (dem
Vorhandensein von zu vielen Eosinophilen im Körper). Obwohl der
Algorithmus eine praktische Lösung zur Identifizierung potenzieller
ACO-Fälle bietet, hat er einen erheblichen Nachteil darin,
Patient*innen mit unterschiedlichen Merkmalen unter dem ACO-Schirm
zu gruppieren und die Heterogenität hervorzuheben. Deshalb schlagen
Wissenschaftler*innen, für jeden Patient und jede Patientin
spezifische und messbare Ziele zu definieren.
Aufgrund der Heterogenität von ACO besteht die Notwendigkeit einer
Kategorisierung in verschiedene Phänotypen: eosinophile COPD und
rauchende Asthmatiker*innen. Angesichts der unterschiedlichen
pathogenen Mechanismen und des Behandlungsansprechens von Asthma und
COPD ist es entscheidend, Behandlungsansätze für jeden Phänotyp
individuell anzupassen.
Personalisierte Behandlungsstrategien
Das führt uns zu einer neuen Art der Behandlung, die empfohlen wird
und besser zur heterogenen Natur von ACO passt: Sie setzt auf
personalisierte Medizin und betont die Notwendigkeit, Patient*innen
anhand unterschiedlicher biologischer, klinischer und sozialer
Merkmale zu definieren.
Der Ansatz rät davon ab, eine spezifische Art von Medikament oder dem
langwirksamen Beta-2-Mimetika (kurz: LABA) nur für Asthmasymptome zu
verwenden und empfiehlt stattdessen die Kombination mit inhalativen
Kortikosteroiden. Wenn schwere Symptome anhalten, kann ein
langwirksames Antimuskarinikum (LAMA) hinzugefügt werden. Bei
anhaltenden Symptomen ohne schwere Episoden ist die Identifizierung
und Behandlung von Begleiterkrankungen entscheidend. In einigen Fällen
kann auch Azithromycin in Betracht gezogen werden. Für diejenigen mit
einer bestimmten Art von Entzündung sind monoklonale Antikörper eine
Option. Wenn eine Erkrankung mit erweiterten Atemwegen
(Bronchiektasen) und chronischen Infektionen vorliegt, können
inhalative Antibiotika erprobt werden. Ein weiteres Medikament wie das
Roflumilast wird in Betracht gezogen, aber weitere Nachweise sind
nötig, um seine Wirksamkeit bei der Behandlung von ACO zu bestätigen.
Schlussfolgerungen
Abschließend lässt sich festhalten, dass durch das gemeinsame
Auftreten von Asthma und COPD gekennzeichnete ACO keine universell
anwendbare Definition und präzise diagnostische Kriterien aufweist.
Obwohl es praktische Möglichkeiten zur Diagnose von ACO gibt, macht
die Heterogenität von ACO eine individualisierte Behandlungsstrategie
unbedingt erforderlich, die spezifische und messbare therapeutische
Ziele für jeden Patient und jede Patientin betont. Natürlich ist
dieweitere Forschung entscheidend, um die molekularen Wege von ACO zu
klären, spezifische Biomarker zu identifizieren und therapeutische
Interventionen für diese komplexe Krankheit zu optimieren.
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