03.07.2025
Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege – und lässt sich
meist gut mit Medikamenten kontrollieren. Dabei gibt es nicht die
eine Pille gegen Asthma, sondern verschiedene Wirkstoffe und
Inhalationstechniken, die sich ergänzen. In diesem Beitrag erklären
wir, welche Medikamente es gibt, wie sie wirken – und warum der
Inhalator dabei dein bester Freund ist.
Falls du noch einmal
verstehen willst, was genau bei einem Asthmaanfall im Körper
passiert, empfehlen wir dir unseren Artikel
Was ist Asthma? Ursachen, Symptome und erste Schritte zur
Linderung. Wenn du wissen willst,
was die Symptome auslösen kann, hilft
dir unser Beitrag
Asthma Trigger – Was löst meine Symptome aus?.
Verstehen beginnt mit Dokumentieren.
Die Breathment-App hilft dir, deine Asthmasymptome im Alltag
zu beobachten – wann sie auftreten, wie stark sie sind und wie
sie sich verändern. So kannst du gemeinsam mit deinem Arzt
oder deiner Ärztin besser einschätzen, ob deine aktuelle
Medikation gut wirkt – oder ob Anpassungen nötig sind.
Die zwei Grundsäulen der Asthma-Therapie
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Medikamenten:
1. Controller (Dauertherapie)
Diese Medikamente sollen
Entzündungen langfristig reduzieren und Anfällen vorbeugen.
Sie werden täglich eingenommen – auch wenn du gerade keine Symptome
hast.
Typische Wirkstoffe:
-
Kortikosteroide (z. B. Budesonid, Beclometason) – mehr dazu in
Warum Kortikosteroide bei Asthma eine zentrale Rolle spielen
-
Lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA)
-
Kombination aus beiden (z. B. Formoterol + Budesonid)
2. Reliever (Bedarfsmedikation)
Diese Medikamente wirken
schnell und
lösen akute Symptome. Sie helfen bei
plötzlicher Atemnot, Husten oder Brustenge.
Typische Wirkstoffe:
-
Kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika (SABA) wie Salbutamol
-
Anticholinergika zur Bronchienerweiterung
Warum wird beim Asthma inhaliert?
Inhalatoren bringen den Wirkstoff
direkt in die Lunge –
dorthin, wo er gebraucht wird. Dadurch wirken sie schneller und mit
weniger Nebenwirkungen als Tabletten.
Es gibt verschiedene Inhalationssysteme:
-
Dosieraerosole: mit Treibgas, erfordern Koordination
-
Pulverinhalatoren: atemgesteuert, kein Treibgas nötig
-
Vernebler: z. B. für Kinder oder ältere Personen mit
schwächerer Lungenkraft
Häufige Fehler bei der Anwendung
Viele Patient*innen wenden ihren Inhalator nicht korrekt an – und
bemerken es nicht. Das kann dazu führen, dass der Wirkstoff gar nicht
in der Lunge ankommt.
Tipp: Lass dir die Anwendung regelmäßig in der Arztpraxis oder
Apotheke zeigen. Oder nutze Schulungsvideos von Krankenkassen oder
Lungenärzten.
Wie erkenne ich, ob mein Medikament wirkt?
Wenn du die Medikamente regelmäßig nimmst, solltest du:
-
seltener Symptome wie Husten oder Atemnot haben
- nachts ruhig schlafen können
- sport wieder besser vertragen
-
seltener einen Notfall-Inhalator brauchen
Wenn das nicht der Fall ist, ist es wichtig, gemeinsam mit deinem
Arzt/Ärztin die Therapie anzupassen – oder mögliche Trigger zu
identifizieren. Eine strukturierte Aufzeichnung deiner Beschwerden
hilft dabei enorm.
Kombinierte Therapie: Controller + Reliever
Viele Menschen mit Asthma brauchen beide Arten von Medikamenten
– einen täglichen Controller und einen Bedarfs-Inhalator. Mittlerweile
gibt es auch Kombinationen, die beides in einem Gerät vereinen.
Ob das für dich infrage kommt, hängt u. a. von der
Schwere deiner Asthmasymptome, deiner Alltagsbelastung und
deinen persönlichen Triggern ab.
Medikamenten-Tipps für den Alltag
Immer dabei: Trage deinen Bedarfs-Inhalator immer bei dir –
auch bei kurzen Wegen oder Reisen.
Richtig lagern: Vor allem Dosieraerosole sind
temperaturempfindlich. Nicht in direkter Sonne oder im Winter im Auto
lagern.
Ablaufdatum checken: Auch Asthma-Medikamente haben ein
Haltbarkeitsdatum!
Und wie geht es zu Hause weiter?
Medikamente sind das eine – aber dein Zuhause sollte dich nicht
zusätzlich belasten. In unserem Artikel
Warum dein Zuhause bei Asthma eine große Rolle spielt
erfährst du, wie du Luftqualität, Einrichtung und Reinigung optimieren
kannst.