01.11.2025
Die Wechseljahre sind eine Phase großer körperlicher
Veränderungen – nicht nur im Hormonhaushalt, sondern auch in Bezug auf
die Atemwege. Für Frauen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
(COPD) bedeuten sie oft eine spürbare Verschärfung der Beschwerden.
COPD Symptome wie Atemnot, Husten und eingeschränkte
Belastbarkeit können zunehmen, aber auch messbare Werte wie
Lungenfunktion oder Sauerstoffsättigung verändern sich.
In diesem Beitrag erfährst du, warum die Wechseljahre ein Wendepunkt
für Frauen mit COPD sind und wie sich Therapie und Alltagsstrategien
anpassen lassen.
Dokumentiere Sauerstoffsättigung und Peak Flow in der
Breathment-App
So erkennst du frühzeitig, ob sich deine COPD Symptome in den
Wechseljahren verändern, und kannst gemeinsam mit deinem Arzt
gegensteuern.
Hormonelle Veränderungen und Atemwege
Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel, was entzündliche
Prozesse in den Atemwegen begünstigt. Studien zeigen, dass Frauen in
dieser Lebensphase anfälliger für Infekte sind und vermehrt über
Atemnot berichten. Auch die Reizbarkeit der Bronchien nimmt zu, sodass
COPD Symptome deutlicher spürbar werden.
Veränderungen der Messwerte
Neben subjektiven Beschwerden lassen sich auch objektive
Verschiebungen erkennen:
-
Lungenfunktion (FEV1): Der altersbedingte Abfall verläuft
bei Frauen in den Wechseljahren oft steiler. Dadurch
verschlechtern sich Werte wie das forciert exspiratorische Volumen
schneller.
-
Sauerstoffsättigung: Einige Patientinnen berichten über
häufiger auftretende Phasen mit niedrigerer O₂-Sättigung,
insbesondere nachts.
-
Entzündungsmarker: Blutwerte wie CRP können in dieser Phase
häufiger erhöht sein, was mit stärkeren Entzündungsprozessen in
den Atemwegen zusammenhängt.
-
Peak-Flow-Messungen: Schwankungen nehmen zu – besonders in
Zeiten mit hormonellen Schwankungen oder gleichzeitigem
Pollenflug.
Die systematische Dokumentation dieser Werte kann entscheidend sein,
um den Krankheitsverlauf richtig einzuordnen.
Alltag und Symptomkontrolle
Viele Frauen bemerken, dass ihre Belastbarkeit während der
Wechseljahre sinkt. Tätigkeiten wie Treppensteigen oder längere
Spaziergänge können Atemnot auslösen. Zusätzlich verstärken
Schlafstörungen und Hitzewallungen das Gefühl der Erschöpfung.
Tipps für den Alltag:
-
Regelmäßig Lungenfunktion und Sauerstoffsättigung kontrollieren,
z. B. mit Heimgeräten.
-
Symptome im Tagebuch dokumentieren, um Veränderungen rechtzeitig
zu bemerken.
-
Atemübungen einbauen, die die Atemmuskulatur stärken und die
Sauerstoffaufnahme verbessern.
-
Auf ausreichende Erholung und Schlafhygiene achten.
Anpassung der Therapie
In den Wechseljahren kann es notwendig werden, die COPD-Therapie
anzupassen. Einige Medikamente wirken unterschiedlich stark, wenn sich
der Hormonspiegel verändert. Auch die Nebenwirkungen können sich
anders darstellen. Ärzt:innen empfehlen daher regelmäßige Check-ups,
um Medikamente, Inhalatoren oder ergänzende Therapien neu abzustimmen.
Mehr zu individuellen Therapien erfährst du im Beitrag
Psychosoziale Unterschiede: Wie Männer und Frauen mit COPD
umgehen.
Fazit – ein neuer Abschnitt mit neuen Herausforderungen
Die Wechseljahre sind für Frauen mit COPD ein Abschnitt, in dem sich
sowohl die
COPD Symptome als auch objektive Messwerte deutlich
verändern können. Atemnot, häufigere Infekte und ein schnellerer
Abfall der Lungenfunktion gehören zu den größten Herausforderungen.
Mit gezielter Symptomkontrolle, regelmäßiger Messung von Werten und
der Unterstützung durch digitale Tools wie die Breathment-App behalten
Frauen ihre Gesundheit besser im Blick. So lassen sich Beschwerden
rechtzeitig erkennen und gemeinsam mit dem Behandlungsteam wirksame
Schritte einleiten.
Mehr zu Unterschieden zwischen Männern und Frauen liest du im Beitrag
COPD bei Männern: Typische Risikofaktoren und Verlauf, und wie die Diagnose bei Frauen häufig verspätet erfolgt, erfährst
du in
COPD bei Frauen: Späte Diagnose und unterschätzte Risiken.